Presseerklärung der SPD-Fraktion im Ortsbeirat 5 und des AK Region und Flughafen der SPD Hessen Süd: Grüne gegen Ultrafeinstaubmessstation im Frankfurter Süden

Während der Sitzung des Ortsbeirates 5 am 19.01.2018 stimmten die Grünen gemeinsam mit ihren Koalitionspartnern CDU und FDP gegen die Errichtung einer Ultrafeinstaubmessstation im Frankfurter Süden (Antrag OF 696/5).

„Es ist unbegreiflich, dass ausgerechnet die Grünen, die sich sonst stets gegen Umweltbelastungen stark machen, an dieser Stelle einen Bevölkerungsschutz bereits im Ansatz ablehnen. Dabei ist umso erstaunlicher, dass die Grünen gemeinsam mit ihren Koalitionären im vergangenen Jahr noch für die Errichtung einer Ultrafeinstaubmessstation stimmten (Antrag OF 359/5) und nun begründungslos eine Kehrtwende vollzogen haben,“ sagt der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende und Sprecher des SPD AK Region und Flughafen Jan Binger.

Bisherige Messverfahren wiegen die bei der Verbrennung entstehenden Ultrafeinstäube. Dabei wird übersehen, dass sich die Emissionen durch die technische Entwicklung der Flugzeugtriebwerke in den feineren Bereich verschoben haben. Denn für die schädigende Wirkung ist die spezifische Oberfläche und die Zusammensetzung des Staubes wesentlich, nicht dessen Gewicht. Von den zu messenden feinen Partikeln gehen erhebliche Gesundheitsgefahren aus, da sie die Bluthirnschranke überwinden können.

„Es ist dringend erforderlich, zunächst eine flächendeckende kontinuierliche Messung des Ultrafeinstaubes, der die Belastung der Bevölkerung, insbesondere in den durch Überflug und Vorbeiflug betroffenen Gebieten, dokumentiert, vorzunehmen. In einem zweiten Schritt gilt es, aus dem Datenmaterial der Messstationen ein Konzept zu erarbeiten, mit dem es möglich sein soll, gesundheitliche Risiken durch die Ultrafeinstaubbelastung zu erkennen und diesen entgegen zu wirken“, führt die SPD Ortsbeirätin Andrea Müller-Wüst an.

Stefanie Then, SPD-Landtagskandidatin im Frankfurter Süden und Sprecherin des SPD AK Region und Flughafen ergänzt: „Es ist nicht zu fassen, dass das Interesse von Schwarz-Grün am Gesundheitsschutz der Menschen, ob in Land, Stadt und auch Ortsbeirat derart gering ist. Vermeintlich wirtschaftliche Interessen haben Vorfahrt. Nur ein Politikwechsel im Land kann ein Umdenken herbeiführen. Es geht um unsere Gesundheit. Es geht um unsere Zukunft!“